TT Seminar Kiel: Permaculture and Regeneration: Global versus local?!

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Eine Studentin aus dem Seminar schreibt zu einem Text aus dem Buch "People and Permaculture" , den wir im Seminar zum Einstieg in Permakultur bearbeitet haben:

Als Teil der Generation, die mit dem Klimawandel aufgewachsen ist, ist es wohl unerlässlich sich mit Themen wie Nachhaltigkeit und Heilung der Erde auseinander zu setzten. Das Prinzip Transition Town bietet somit eine gute Möglichkeit diese Gedanken auf eine persönliche und aktive Ebene zu bringen. Unsere Generation ist aber nicht nur zwischen Begriffen wie peak oil und Windkrafträdern groß geworden, sondern auch mit dem Aufruf zu Toleranz und Interesse an anderen Kulturen zu zeigen. Wir sind auch die Generation  des Arabischen Frühlings.

 

Hieraus ergibt sich für mich die Frage: Inwiefern ist es möglich diese beiden Bedürfnisse und schließlich auch Notwendigkeiten zu verbinden, um eine sowohl sozial als auch wirtschaftlich nachhaltige Welt zu schaffen.

 

Im Buch People and Permaculture Caring and designing for ourselves, each other and the planet wird auch auf den sozialen Aspekt von Nachhaltigkeit eingegangen und es scheint, als würde Transition Town die beiden angesprochenen Prinzipien verbinden. (social sustainability) () it means that we can respect, co-operate and co-exist with our differences rather than competing or trying to extinguish diversity.

Es ist ein idealistischer und schöner Gedanke, dass Nachhaltigkeit sowohl im menschlichen als auch wissenschaftlichen Bereich angewendet werden kann, um die Welt als Ganzes zu regenerieren und zu erhalten.

 

Looby Macnamara sagt in ihrem Text allerdings auch, dass the basic idea is of bringing people together in their communities to build local resilience und bring den Fokus allgemein auf die kleinen Gemeinden und ihre Chance auf Autarkie. Hier sehe ich allerdings die Problematik, dass der Anspruch von Koexistenz und Diversität nicht erfüllt werden kann. Kontrovers formuliert würde dies bedeuten, dass  wir zurückkehren ins Mittelalter, nicht mehr die Möglichkeit haben von anderen Kulturen zu profitieren und uns global weiterzuentwickeln. Schließlich erhöht fliegen auch unseren ökologischen Fußabdruck

 

Letztendlich kann ich nicht sagen, was von beidem wichtiger ist oder ob es sich wirklich ausschließt. Jedoch ist es meiner Meinung nach unumstößlich sich mit beiden Aspekten auseinander zu setzten, möchte man positiven Einfluss auf die Entwicklung unseres Planten haben.

Kommentare

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Müssen wir wirklich zurück ins Mittelalter? Ich habe mich immer mal wieder mit dem Konzept des "translokalen Lernens" beschäftigt, was ich durch das Berkana Institut kennengelernt habe. Zwei Akteure, die mir immer wieder virtuell über den Weg gelaufen sind und mich sehr in meiner Arbeit inspiriert haben sind Deborah und Bob .

So ganz ohne Fliegen und pers. Austausch geht es wohl nicht, aber es findet auch viel Austausch, Lernen und Vernetzung online statt und auch das Transition Netzwerk bildet viel der globalen Vielfalt online ab: https://www.transitionnetwork.org/

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Ein weiterer Blogartikel zum Thema Permakultur aus dem Seminar:

Die erste Frage könnte sein: Hast du einen Garten? Und wenn die Antwort Nein ist: Willst du mal einen haben? Danach könnte kommen: Was wächst dort? Gras und Blumen? Eine Menge Unkraut? Ein Baum? Hast du einen Teich mit Fischen? Wo liegt dein Garten? Vor, hinter oder neben dem Haus? Ist es dort Sonnig oder Schattig? Wie ist dein Garten aufgebaut?

Einige würden sagen: Ist mir egal, hauptsache ich habe Blumen, oder einen Baum oder viel platz zum Fußball spielen oder es sieht schön aus. Oder: Ich will keinen Garten, das ist mir zu viel Arbeit. Oder: Ist das wichtig??

Klar ist das  wichtig. Denn es gibt einen Weg wie man einen Garten schaffen kann der sich in einem Kreislauf selbst versorgt. Oft werden unmengen an Kunstdünger und Pestizide genutzt um einen Garten schön zu gestalten oder ein Feld ordentlich zu bestellen anstatt den Garten oder das Feld in einen natürlichen, sich selbst schützenden Kreislauf zu integrieren.

Aber wie kann man seinen Garten nachhaltig gestalten? So dass er sich selbst versorgen kann ohne jeden Tag gewässert zu werden oder Kunstdünger zu verschlingen? So dass er zu einem Kreislauf sich selbst erhaltendes Lebens wird der Vorteilig für Mensch und Natur ist?

Damit beschäftigt sich die Permakultur. Wer seinen Garten mit Bedacht gestaltet kann eine Menge Mühe und Kosten sparen ohne Belastung der Natur denn man kann der Garten so anlegen, dass sich die Pflanzen in einer Symbiose gegenseitig nähren.

Die Prinzipien der Permakultur sind einfach:

Sorge für den Menschen. Sorge für die Erde. Begrenze Konsum und Wachstum.

Die Frage die sich nun stellt ist: Warum kann man das nicht studieren?! Neugierig geworden? erfahre mehr unter: www.permakultur-institut.de

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Und noch ein Beitrag zur Permakultur aus dem Seminar:

Im Rahmen des Seminars haben wir uns auch mit der Permakultur beschäftigt, die zu den Prinzipien der Transition Town Initiative gehört. Ich fand dieses Konzept sehr spannend, sodass ich mich entschied ein wenig weiter zu recherchieren. Folgendes habe ich über Permakultur und die Verbindung zur Transition Town Bewegung zusammengetragen:

Der Begriff Permakultur ist aus einer Zusammensetzung der Worte permanent und agriculture entstanden. Die Australier Bill Mollison und David Holmgren wollten damit zunächst der einseitig ausgerichteten industriellen Landwirtschaft ein alternatives Konzept zur dauerhaften und naturnahen Bewirtschaftung des Bodens entgegensetzen, das mit der Natur arbeitet statt gegen sie und die von externen Energiequellen unabhängig ist (vgl.

Mollison 2010, 20). Dabei soll durch das Einrichten von Pflanzengemeinschaften so wenig Fläche wie möglich dafür in Anspruch genommen werden. Permakultur ist das bewusste Gestalten und Erhalten landwirtschaftlich produktiver Ökosysteme, die die Vielfalt, die Dauerhaftigkeit und Selbstregulationsfähigkeit natürlicher Ökosysteme aufweisen. Permakultur ist die harmonische Verbindung der Landschaft mit den Menschen, die auf zukunftsfähige Weise selbst für ihre Nahrung, Energie, Unterkunft und ihre sonstigen materiellen und nicht-materiellen Bedürfnisse sorgen. (Mollison 2010, 11) Das Gestaltungsprinzip Permakultur ist ein wichtiger Bestandteil des Modells zur Energiewende und der Transition Town Bewegung (vgl. Hopkins 2008, 136). Es beschränkt sich nicht nur auf die Landschaftsökologie, sondern bezieht andere gesellschaftliche Faktoren in eine ganzheitliche Betrachtungsweise mit ein (vgl. Mollison 2008, 137). Mollison plädiert für diese ganzheitliche Herangehensweise zur Behebung herrschender Probleme und für eine Organistion der Talente der Menschen, um überlebensfähig zu werden (vgl. Mollison 2010, 15). Die dem Gestaltungsprinzip innewohnende Ethik erfordert folgende Handlungsprinzipien: Der Mensch sollte sowohl für die Erde als auch für die Menschen Sorge tragen und seinem Ressourcenverbrauch Grenzen setzen (vgl. Mollison 2010, 16/17).

Dazu ist zunächst ein innerer Wandel der Menschen erforderlich. Diesen Wandel der Gesellschaft verfolgt die Transition Town Bewegung anhand folgender sechs Prinzipien: Visionen entwickeln, Einbeziehen aller Menschen, Bewusstsein wecken, Resilienz erzeugen, psychologische Einblicke nutzen um Veränderungen herbeizuführen sowie glaubhafte und angemessene Lösungen entwickeln (vgl. Hopkins 2008, 141/142). Dabei geht es Hopkins zufolge um einen kreativen, spielerischen, mitreißenden Prozess, in dessen Verlauf wir unseren Mitbürgern helfen, den Verlust vertrauter Verhältnisse zu verwinden, und vielleicht dazu beitragen, eine neue, weniger energiehungrige Infrastruktur zu schaffen, die sich irgendwann als die bessere Lösung erweist. (Hopkins 2008, 50) Dies erscheint mir sehr wünschenswert, dass die Menschen sich zunehmend mehr trauen, das Gewohnte loszulassen und neue Strukturen und Lösungsansätze begrüßen und diesen nicht nur kritisch gegenüberstehen.

 

Zum

Weiterlesen:

Hopkins, Rob (2008): Energiewende - das Handbuch. Anleitung für zukunftsfähige Lebensweisen. Frankfurt am Main.

Mollison, Bill (2010): Handbuch der Permakultur-Gestaltung. Österreich.