VORTRAG: Fracking - erleben wir einen zweiten Ölboom?

Eventinfos
Dauer: 
Donnerstag, 21. November 2013 - 19:30 bis 22:00
Organisiert von: 
Oliver Sitt
Drill baby, drill das ist der Schlachtruf in den USA. Es wird gebohrt, was das Zeug hält. Durch die neue Technik "Fracking" können Erdöl- und Erdgasvorkommen ausgebeutet werden, die früher nicht zu erschließen waren. Ein hoher Ölpreis macht die Förderung trotz großem Aufwands attraktiv und rentabel. Eine Art Goldrausch hat das Fracking in den USA ausgelöst. Und in Deutschland? Auch hier gibt es Vorkommen, die ausgebeutet werden könnten. Sogar unser Stadtgebiet könnte langfristig davon betroffen sein. Im Korschenbroicher Stadtrat steht gerade eine Resolution an, um Fracking auf dem Stadtgebiet auszuschließen (siehe auch: Korschenbroich: Resolution: Hauptausschuss will Fracking verhindern (RP ONLINE, 25.09.2013)).Aber was bedeutet Fracking wirklich? Welches Potenzial hat es? Erleben wir einen zweiten Ölboom? Welchen Preis müssen wir für Fracking zahlen und welcher Nutzen steht dem gegenüber? In seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion wird Christoph Senz versuchen, diese und noch viel mehr Fragen zu beantworten.Fracking - Segen oder Fluch?Kaum eine Technologie wird aktuell so kontrovers diskutiert wie das sog. "Fracking". Die Methode, bei der Wasser, Sand und diverse Chemikalien unter großem Druck in dichte Gesteine gepresst werden, um bisher unerreichbares Erdöl und Erdgas fördern zu können, sorgte vor allem in den USA für einen unerwarteten Boom. Etwa 40% der US-Gasproduktion wurde 2012 mit Hilfe von Fracking gewonnen, wodurch der Gaspreis in den USA deutlich gesunken ist. Auch im rohstoffarmen Europa soll mit dieser Methode theoretisch für Jahrzehnte Erdgas gefördert werden können. Da die langfristigen Risiken aber bisher nahezu unbekannt sind und in den USA an vielen Stellen zum Teil massive Umweltbeeinträchtigungen mit dieser Technologie in Verbindung gebracht werden, ist in vielen europäischen Ländern die Diskussion über Fracking zu einem Politikum geworden. Auch in NRW wird das Thema sehr kontrovers diskutiert. Der Vortrag wird an anschaulichen Beispielen die Technologie des Fracking erläutern und dabei auch auf Chancen und Risiken eingehen.Christoph Senz hat Geologie an der RWTH Aachen studiert und einen Masterabschluss in Umweltwissenschaften mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien. Er befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit der Ressourcenverfügbarkeit fossiler Energieträger speziell mit der globalen Verfügbarkeit von Erdöl. Er ist stellv. Vorsitzender des PostFossil Instituts in Hamburg und arbeitet bei der ProCom GmbH in Aachen.