Land für die, die ihre Lebensmittelversorgung in die eigenen Hände nehmen wollen.

Bild des/r Benutzers/in Berens, Bettina
Im Rahmen der Diskussion um ein bedingungsloses Grundeinkommen möchte ich eine Variante vorstellen, die dem Gedanken der Selbstversorgung eine neue Dimension geben kann.

Ich möchte vorab einen link setzen, der einen möglichen Weg konkretisiert

http://landsociety.org/

Our mission is to ensure that anyone who wants to grow their own food has access to affordable land

The Land Society is a not-for-profit organisation that arranges to buy large areas of agricultural land, and split it up between peoplelike you; Members who want to buy or rent a piece of it. More..



Ich beziehe mich au f die Tatsache, dass wir in Deutschland genug fruchtbares Land besitzen, die eine derartige dezentrale Versorgung möglich macht. Natürlich ist es nicht erforderlich, dass jeder alleine auf seinen 300qm tätig ist. Es ist nur unfähr, dass eigengewinnorientierte Unternehmen einfach die Luft benutzen, ohne die umliegenden Bewohner dafür zu entschädigen. Es ist unfair, dass einige wenige mehr Grund und Boden besitzen als fast der ganze Rest. Das gleiche Prinzip, das wir auch vom Geldsystem kennen.


Wir brauchen einen Artikel in unserem Grundgesetz, der diese Versorgung explizit als Grundrecht definiert, indem jedem Bürger der Zugang zu den noch zu definierden qm ermöglicht werden muss.


Um es krass zu formulieren: Wir brauchen in Deutschland eine Boden und Landreform ;).


Beispiele:

1. Freiwirtschaftliche Bodenreform

Silvio Gesell, der Ideen zu einer Freiwirtschaftlichen Bodenreform entwickelte, bezog sich dabei auf die Landreform-Theorie von Henry George , welcher eineEigentumssteuer für Land vorsah, welche in einer Höhe sein sollte,um die Grundrente angemessen zu neutralisieren. Gesell hielt dabeiaber Freiland für die systemisch überlegene Lösung.

Durch eine Bodenreform sollte die Freiwirtschaft öffentliches Eigentum am Boden mit dessen privater Nutzungverbinden. Dazu forderte sie, allen Boden gegen volle Entschädigungseiner bisherigen Eigentümer in öffentliches Eigentum zuüberführen, zum Beispiel in Eigentum der Gemeinden. Die bisherigenEigentümer behalten dabei das Nutzungsrecht an ihren Grundstücken gegenEntrichtung einer regelmäßig wiederkehrenden Nutzungsabgabe an die öffentliche Hand . Boden inbis dahin öffentlichem Eigentum, der nicht ausdrücklich füröffentliche Zwecke gebraucht wird, soll an die Meistbietenden zurNutzung vergeben werden.


2. Brasilianische Landlosenbewegung

http://www.uni-mainz.de/Organisationen/khg/AK-Brasilien/mst.html

http://fdcl-berlin.de/?id=1261

3. Recht auf Land - für viele Frauen nur auf dem Papier Realität

http://www.dieuniversitaet-online.at/beitraege/news/recht-auf-land-fuer-viele-frauen-nur-auf-dem-papier-realitaet/10.html


Kommentare

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Hallo Bettina,ich finde das ist eine gute Sache.Auch wenn ichs mir jetzt mit den Transition Hardlinern verderbe:Mobile Gärten gehen mir irgendwie gegen den "Strich".Habe seit über 10 Jahren ein Wochenendgrunstück von 600 qm und gestalte das "biologisch".Wieso nicht Gartenland pachten/kaufen und da dann richtig arbeiten.Statt für z. B. 3Jahre irgendwo einen mobilen Garten aufzubauen.Liebe GrüßeMarianne Ohlhoff
Bild des/r Benutzers/in Henrik Wittenberg

Dazu habe ich etwas gefunden:

 

Ein Grundeinkommen für alle aus Abgaben für die Nutzung der Naturressourcen (PDF-Dokument)

Das Münchener Modell (Video)

 

Mit besten Grüßen aus Köln

Henrik Wittenberg

 

 

 

 

Bild des/r Benutzers/in Berens, Bettina

Hallo Henrik,

genau da liegt ja das "problem". Die sonne gehört allen, aber nicht alle haben was davon. nur die mit geld können in der wüste eine solaranlage bauen. oder wir treffen eine vereinbarung, dass das eben so einfach nicht mehr geht.

 

Die luft gehört allen, aber ein paar dürfen sie verschmutzen und ich krieg kopfschmerzen und darf die tabletten dann auch noch selbst bezahlen.

 

Der inwo-beitrag trifft das genau.

 

Wenn wir in Deutschland jedem das land zur verfügung stellen, um sich selbst versorgen zu können, könnten wir nicht mehr an dem globalisierungswahnsinn teilnehmen, weil der überschuss fehlt. dieser überschuss bildet die grundlage zur ungerechtigkeit in der welt.

 

daher plädiere ich auch für ein bedingungsloses "Grund" einkommen. das wäre für mich logisch. oder jedem eben die qm, die man zum essen, schlafen braucht.

 

mal sehen, wohin uns das jahr trägt.

 

lg


Bettina

 

Henrik Wittenberg schrieb:

Dazu habe ich etwas gefunden:

 

Ein Grundeinkommen für alle aus Abgaben für die Nutzung der Natur

 

 

 

 

 

Bild des/r Benutzers/in Michael Soltau

Hallo Bettina,
auch Silvio Gesell hatte mit seinen durchaus fortschrittlichen Ideen noch nicht der Weisheit letzter Schluss gefunden.
So sehr ich das Recht auf Grund und Boden begrüße, es wird erst der Verzicht auf Eigentum am Boden eines Staates zu soziologisch wertvoller Solidarität führen. Eine Bodenreform sollte deshalb so gestaltet werden, dass eine Spekulation mit dem Eigentum an Grundstücken nicht mehr möglich ist, bzw. dass der Erwerb von Grund und Boden unmöglich wird.
Das Gebot der humanen Fairness sollte ein Recht auf die Nutzung von Grund und Boden sicherstellen, nicht aber dessen Erwerb. Insofern würde die Landnahme bzw. die räumliche Nutzung von Boden mit steigender Populationsdichte fallen und mit fallender P. steigen.
Bei der Absicht, urbares Land zur Nutzung durch die Bevölkerung gerecht aufzuteilen, wären dann Siedlungsflächen und Straßennetze ausgeschlossen. Auch Gewässer, Gebirge und Ödflächen sind davon auszuschließen, da sie nicht oder nur durch die Allgemeinheit nutzbar sind.
Es gibt einige Staaten weltweit, in denen es nicht möglich ist, Grund zu erwerben sondern "nur" zu nutzen. Spekulationserlöse sind dort nur in sehr eingeschränktem Maße mit der darauf befindlichen Bebauung möglich.
Es versteht sich von selbst, daß eine Bodenreform im o.g. soziologischen Sinne bei den heutigen Eigentümern auf heftigen Widerstand stösst.  Hinzu kommt, dass die industrialisierte Welt eine Fremdversorgungsgesellschaft ist. Eine Rückorientierung zur Selbstversorgungsgesellschaft ist auch rechnerisch bei steigender Population nicht möglich. Das heißt nicht, dass agrarwirtschaftliche Selbstversorgung nicht zu begrüssen ist, es würde jedoch eine unökonomische Zersiedlung eines Gesellschaftsgebietes nach sich ziehen.
Insbesondere Staaten mit hoher Populationsdichte sind bei diesem Konzept gegenüber Staaten mit geringer Bevölkerungsdichte benachteiligt.
Wie sollen diese Nachteile kompensiert werden?
mfG michel.S

Bild des/r Benutzers/in Michael Soltau

hier eine andere Intension:

Ein Grundeinkommen für alle aus Abgaben durch den Konsum.

Wer fähig ist viel zu konsumieren, trägt durch seine Konsumfähigkeit

nominal einen größeren Anteil am Solidarsystem als der, welcher

nur bescheiden konsumiert. Aber jeder trägt entsprechend seiner

Möglichkeiten zum Solidarsystem (bGE) bei, da jeder mensch ein Konsument ist.

Das bewirkt, dass die wirtschaftliche Wertschöpfung auf ALLE Bürger verteilt

wird und hat zur Folge, dass Neid sich langfristig egalisiert.

Erst dann hat der Spruch "jeder ist seines Glückes Schmied" die solidarische Chance,

für alle Bürger zu gelten.

Im Detail gilt es zu definieren, was Grundbedürfnisse sind,

(z.B. Ernährung, Wohnung, Bildung, medizinische Versorgung und kulturelle

Teilhabe) also humane Werte zu sichern, bevor über Bargeldsummen geredet

wird. "Arbeiten" wird dann zur selbstgewählten Aufgabe.

mfG michel.S