In Tra(i)nsition Town Tour - Ein kurzer Rückblick

Am 07.09.2016 haben wir das Bergische Land und das Ruhrgebiet unsicher gemacht: denn wir waren auf "In Tra(i)nsition Town Tour" und haben insgesamt drei Transition-Orte besucht sowie in der VHS in Essen einen Abend im Zeichen der Grünen Hauptstadt Europas 2017 Essen verbracht. Zum Thema diskutierten Rob Hopkins und Simone Raskob, Bau- und Umweltdezernentin der Stadt Essen. Es war ein erfüllter, bewegter Tag. 

Hier ein Überblick:


Beim Frühstück im Bob-Kulturwerk

Bob-Kulturwerk... 
nennt sich das Gelände einer 2012 insolvent gegangenen Textilfabrik in Wuppertal, in dem jetzt auf Bürger*inneninitiative hin zahlreiche Projekte aufblühen von Ateliers, bis hin zu einem Skatepark, einem "Museum für Empathie", einem Café, einer KiTa, einem Tonstudio etc und alternative Wirtschaftskonzepte wie die Ubuntu-Ökonomie ausprobiert werden. Hier hatten wir ein Frühstück ausgeretteten Lebensmitteln, sind miteinander ins Gespräch gekommen und haben den Ort besichtigt, fachkundig geführt von Andrés Ginestet, einem Bob katalanischen Künstler und Soziologieprofessor, der den Aufbau des Ortes begleitet.


"Still-Leben" am Lernort Wuppertal am Veranstaltungstag fotografiert

Lernort Wuppertal in der Silvio Gesell Tagungsstätte
dem Namensgeber der Tagungsstätte Silvio Gesell folgend drehte sich hier alles rund um das Thema "Alternatives Geld" und "Alternative Wirtschaftsweisen". Hier wird mit neuen Formen von Geld experimentiert, hier wird gerade der "Löwentaler", die Regionalwährung für das Bergische Land geboren. Andreas Bangemann, Chefredakteur der Zeitschrift "Humane Wirtschaft", gab einen Überblick über die Themen des Lernortes. Leider war nicht mehr genügend Zeit, den Ort zu erkunden. Das holen wir bei Gelegenheit nach!


Ein Teil der Tourgruppe im Siepentalgarten

Gesundheitsgarten im Siepental
Der Gemeinschaftsgarten im Siepental wie auch die weiteren Gemeinschaftsgärten von Transition Town Essen im Wandel verstehen sich als Orte der kulturellen, sozialen und generationsübergreifenden Vielfalt und des nachbarschaftlichen Miteinanders. Die Heilpraktikerin Jeanette hat im Rahmen eines Vortrags im "Gesundheitsgarten" über das Bohnenkraut berichtet. Michael Bonke hat eine Solarkocher-Demonstration geboten.


Podiumszwiespräch zwischen Simone Raskob (Bau- und Umweltdezernentin Essens) und Rob Hopkins - v.l.nr.: Simone Raskop, Stephanie Ristig-Bresser (Moderation), Marius Rommel (Flüsterübersetzung), Rob Hopkins, Andreas Brinck (Übersetzung) 

Podiumsgespräch "Auf dem Weg zur Grünen Hauptstadt 2017" in der VHS in Essen - mit Simone Raskob, Bau- und Umweltdezernentin in Essen, und Rob Hopkins, dem Initiator und Mitbegründer der internationalen Transition Town-Bewegung.  


Die Veranstaltung begann mit einem Anspiel, das Transition Town - Essen im Wandel vorbereitet hatte und die Zuschauer*innen ins Essen des Jahres 2020 führte: Eine Gruppe von Menschen tauscht sich in einem Straßencafé in der Essener Innenstadt aus und stellt fest, was das "Grüne Hauptstadtjahr" in Essen alles bewirkt hat: Es hat sich eine Solawi gegründet, die Stadt Essen hat ihre RWE-Aktion verkauft und damit einen kostenloses Bürgerticket finanziert und vieles mehr.

Anschließend präsentierte Rob Hopkins in einem Kurzvortrag einige Projekte aus der ganzen Welt, die zeigen, dass diese Aktionen, die Essener Transitioner*innen m Anspiel präsentieren, an anderen Orten schon längst Wirklichkeit geworden sind. Simone Raskob skizzierte die Vorhaben und Veranstaltungen, die mit dem "Grünen Hauptstadtjahr" verbunden sind. 

Dann kam es in einem Gespräch zwischen Rob Hopkins und Simone Raskob zum Abgleich der Ideen. Dabei brachte Rob Hopkins einige Kerngedanken ein, wie denn der Erfolg einer grünen Hauptstadt messbar gemacht werden könnte. Dazu schlug er drei Kernindikatoren vor, die in zehn Jahren einen Aufschluss darüber geben könnten, wie nachhaltig die Aktivitäten des Kulturhauptstadtjahres wirklich waren:

  • Es ist geplant, 20.000 neue Jobs in und um Essen zu schaffen. Die Frage ist, WO diese Jobs geschaffen werden - ob bei etablierten Unternehmen (deren Wertschöpfung evtl. gar nicht in Essen passiert) oder bei lokalen Unternehmen, evtl. sogar bei Neugründungen.

  • Wie haben sich die Eigentumsverhältnisse innerhalb der 10 Jahre verändert? Gibt es mehr "Gemeineigentum" in Bürger*innen-Hand oder haben sich die Konzentrationsprozesse weiter verstärkt?

  • Wie hat sich der Ressourcenverbrauch verändert? Woher werden Ressourcen bezogen? Verstärkt aus regionalen Quellen?

Herzlichen Dank an das komplette Orgateam, das das möglich gemacht hat:

alle Menschen von...

... Transition Town - Essen im Wandel, Bob Kulturwerk, Lernort Wuppertal / Silvio Gesell Tagungsstätte, Lippe im Wandel, Transition Town Dortmund, alle Transitioner*innen aus Wuppertal und das Transition Netzwerk.