Wandel: aus Angst oder Liebe?

Bild des/r Benutzers/in Elisabeth Schmuck
So langsam verdau' ich das intensive gemeinsame Wochenende.Was mich vor allem beschäftigt ist die Frage, wie und wodurch Wandel und Bewußtsein auf breiter Ebene erwirkt werden kann. Was es braucht, damit alles, was wir eh schon längst wissen, endlich in unseren täglichen Handlungen konsequent wird.Und dabei wird so klar, dass es zwei grundsätzlich unterschiedliche Motivationen gibt:--> Die (berechtigte) Angst und Sorge um unsere zukünftige Existenz auf diesem Planeten--> und die Liebe zum Leben in all seinen Erscheinungsformen.Bei der Übung von Joanna Macy (die Wesen der Zukunft treffen die Menschen der Jetzt-Zeit) hat mich sehr berührt zu hören, dass es in der Tiefe die Liebe zum Leben ist, die uns motiviert, Kraft gibt, uns handeln lässt.Und ich beobachte mich selbst dabei:--> wie mich Angst, Verzweiflung und Mutlosigkeit lähmen wenn ich all den Horrorszenarien gegenüber stehe--> und wie glücklich ich draussen in der Natur bin und aus dem Glück und der Freude heraus dann mein eigenes Leben immer konsequenter (ver)wandle. Weil es einfach unvorstellbar ist, all die wunder-vollen Landschaften und Wesen zu schädigen oder zu zerstören.Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach "Strickpulli-Fraktion" ;-)aber es bewegt mich und ich frage mich, wie ich die Herzen meiner Mitmenschen berühren und dafür öffnen kann.Damit der Weg nicht über die Angst und den schmerzlichen Verzicht führtsondern über die Freude und die Liebeund der Verzicht dadurch leicht und selbstverständlich wird....Was meint ihr? Wie geht es Euch damit?Liebe Grüße, eine gute Nacht und bis bald: Elisabeth

Kommentare

Bild des/r Benutzers/in Heike Terhorst

Liebe Elisabeth,ganz herzlichen Dank für diesen ersten Impuls zum Austausch.Du schreibst: Was es braucht, damit alles, was wir eh schon längst wissen, endlich in unseren täglichen Handlungen konsequent wird.Ich erlebe mich in diesen Tagen immer wieder in der Situation, dass ich an meinem Arbeitsplatz ganz erheblich auf die Grenzen von Bewusstheit und Einsicht stoße, wenn ich einbringe und auch versuche zu leben, was mir wesentlich erscheint. Sei es der Umgang mit Strom, Wasser, Müll etc oder auch der Versuch eine reife Kommunikationskultur zu schaffen (Zuhören, durchatmen, sich beziehen...).In anbetracht der Grenzen auf die ich stoße, fällt es mir in diesen Situationen ganz erheblich schwer, in Kontakt zu sein mit dem Funken in mir, der voller Zuversicht ist und auch mit der glasklaren Vision einer lebenswerten Zukunft, die in meinem Herzen wohnt.Und genau dieses Verlieren des Kontakts ist mir ein Fingerzeig, dass es an der Zeit ist, meine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu richten und zu schauen, wie ich Sorge tragen kann für mein Wohlergehen in diesem Augenblick. Wenn ich wach genug bin, diesen Kontaktverlust wahrzunehmen, dann frage ich mich als nächstes, was mir jetzt gut tun könnte. Mal ist es eine Dusche, mal ist es ein Durchatmen, mal ist es eine Zeit des Rückzugs oder eine Tasse Tee. So wie Du schreibst, dass Du in die Natur gehst und es Dir so gut tut und auch Verbindung wieder herstellt zu Deinem Herzen.Für mich hat sich herausgestellt, dass es nur sinnvoll ist, im Außen zu handeln, wenn ich verbunden bin mit meinem Herzen. Wenn ich das nicht bin, so habe ich auch keinen Zugang zu meinem wachen Geist und klaren Verstand. Und den braucht es wohl.Diese Bewegung von Innen und Außen immer wieder neu.......immer wieder neu.Jemand sagte mal: damit flüssig werden. Das hilft mir sehr als Bild. Der Wandel braucht unsere Geschmeidigkeit, unsere Flexibilität und die Kraft uns unseren inneren Erschütterungen, die damit einhergehen, zu stellen. Die Ruhe im Kern des Wirbelsturms wird eine wesentliche Unterstützung sein.Ich danke Dir nochmals für Deine Worte, inspirieren sie mich doch sehr an diesem Morgen....und die Freude ist groß, mich in all diesen Gedanken und Bewegungen nicht alleine zu wissen.Von Herzen einen schönen Tag an Dich im schönen Bayern!Heike - aus dem augenblicklich sonnigen Münsterland.
Bild des/r Benutzers/in Stefan Jochheim

Hallo Elisabeth,mir fällt sofort eine Stelle aus dem Dirigenten-Video dazu ein...(gegen Ende)...es geht da um das Vertrauen das der Dirigent zu seinen Musikern haben sollte...wir müssen Vertrauen haben - und wir müssen unsere eigene Vision klar haben und diese mit den uns möglichen Schritten umsetzen...der Rest kommt von selbst- glaube ich.Mir war garnicht klar das die Stuhlkreise eine JoannaMacy-Übung waren...hat mir sehr gefallen - und ich war auch selbst geplättet was da bei mir zum Vorschein gekommen ist.Liebe Grüße an alleStefan