Ökonomie der Verbundenheit: Tiefenökologie und Wirtschaft
Gespeichert von Sabine Sarah Stern am 13. Januar 2010 - 22:29
Ökonomie der Verbundenheit: Tiefenökologie und Wirtschaft von Nicole LiegerWelche Auswirkungen hätte ein Empfinden allgemeiner Verbundenheit und eine Wertschätzungallen Lebens auf unser ökonomisches Denken? Was würde neu entstehen, was unwichtig werden?Auch wenn es keine einheitliche oder eindeutige tiefenökologische ökonomische Lehre gibt, somöchte ich doch ein paar Gedanken, Ansätze oder Denkanstöße aufzeigen, die jedenfalls gut mitdiesem Zugang zum Leben vereinbaren wären.RessourcenanteilsscheineAls Einstieg vielleicht ein Beispiel aus den umweltpolitischen Visionen, die derzeit in Diskussionsind: Ressourcenanteilsscheine. Derzeit ist bekanntermaßen die Nutzung der natürlichenRessourcen der Erde sehr ungleich verteilt, ebenso die Verursachung von Verschmutzung,Treibhausgasen etc. In Reaktion darauf entstand die Idee, eine Art Gutschein auf einen Anteilder natürlichen Ressourcen zu erstellen, und diese Anteilsscheine gleichmäßig zu verteilen. Handelmit diesen Anteilsscheinen soll erlaubt sein; die grundsätzliche Gleichmäßigkeit der Verteilung solljedoch über die Einführung der Scheine ebenso gefördert werden wie eine Übernutzung imGesamten verhindert wird.Eine Frage, die man aus tiefenökologischer Sicht dazu stellen könnte wäre zum Beispiel: Werbekommt solche Anteilsscheine? Nur Menschen? Oder auch Tiere? Auch Pflanzen? Dürfen diesez.B. auch eine bestimmte Fläche an Land beanspruchen, um dort ungestört zu leben? Einebestimmte Menge an Treibhausgasen produzieren?Eine weitere Frage wäre: Was ist eine Ressource? Luft, Wasser? Land? Pflanzen? Tiere?Menschen? Können z.B. Pflanzen die Ressource Mensch beanspruchen für einWiederaufforstungsprogramm?In einem Zugang von Gleichwertigkeit und Kreisläufen könnten wir Lebewesen vielleicht alle sowohlals Ressource wie auch als NutzerIn aufscheinen, als Subjekt sowie als Objekt.In diesen Fragen zeigt sich m.E. ganz gut die Neuerung im gedanklichen Zugang, und zugleich auch,dass vorhandene und angedachte Instrumente möglicherweise adaptiert werden können, um einentiefenökologischen Zugang widerzuspiegeln. Diese Art des Spielens mit vorhandenen Ideen undErfahrungen scheint mir ein gutes Instrument zum Nachdenken, und gegebenenfalls auch zumHandeln zu sein.1 http://homepage.univie.ac.at/nicole.lieger
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