Gut Erdenpfad - Newsletter | Herbst 2010

Bild des/r Benutzers/in Familie Ullmann

Für alle die es noch nicht wissen oder wieder vergessen haben: Gut
Erdenpfad ist ein alter Vier-Seiten-Hof in Thüringen der im Sommer 2008
durch die Eheleute Catrin und Silvio Roßberg ("Förderkreis Pfarrgehöft
Döhlen") gekauft wurde und künftig Ort der tollsten permakulturellen
Projekte und des menschlichen Miteinanders werden soll.


Die Planung der zweiten Wohnung im Hauptgebäude ist in vollem Gang.
Ideen werden ausgetauscht, Pläne gezeichnet, Schutt wird geräumt. Vier
der sieben Räume sind bereits jetzt bewohnbar und werden als
Gäste-Unterkunft genutzt. In den Sommerferien 2011 soll die Wohnung
durch die Familie Ullmann (Augustine, Sebastian, Annabell, Lila und
Aaron) bezogen werden.


Silvio und Sebastian haben ein paar Tage auf der Hangweide der zwei
Ouessant-Schafe verbracht (Fotos) und sie in eine Streuobstweide mit 30
halb- und hochstämmigen Obstbäumen verwandelt. Das Geld hierzu floss aus
der Landeskasse. Daumen hoch! Die Schafe haben es überlebt. Das kurz
darauf erfolgte Richtfest des Schafstalls am Fuße der Weide (Foto)
haben sie allerdings schon nicht mehr erlebt, da sie zu einer
mehrwöchigen Liebesveranstaltung in einer benachbarten Zuchtherde
geladen wurden. "Mehr Schafe für Gut Erdenpfad", heißt das Motto.


Der Garten des Hofes (Kräutergarten, Kartoffelacker, sowie Feuerkreis)
soll in einen Waldgarten mit Sonnenfalle und Feuerkreis umgestaltet
werden. Nach der Planungsphase wurde die benachbarte Baumschule
heimgesucht und um unzählige Bäume und Sträucher erleichtert, die fast
alle noch am gleichen Tag den Weg in die Erde des Gartens fanden. Diese
Aktion wiederholte sich noch ein paar Mal, und die Grundfesten
des Waldgartens standen. Überflüssige Benjeshecken und Zäune wurden
abgebaut, den Feuerkreis mit der Hainbuchenhecke versetzte Silvio an seinen neuen Platz am Rand des künftigen Waldgartens (Foto) . Das Gänsegehege soll zwischen Fluss und
Sonnenfalle erweitert werden. Das Fundament des Übergang-Gewächshauses
im Herzen des künftigen WGs steht ebenfalls (Foto) .


Das Wild- und Wollschweingehege wurde verstärkt und ausgebaut, um die
kleinen Jungschweine aus ihrer Stallhaft zu ihren großen Kollegen
entlassen zu können. Kurz darauf fand sich eine nette Familie aus der
Umgebung die uns zwei der vier Schweine abnahm, deren weitere Existenz
bei uns leider arg bedroht war. Jetzt können sie jedenfalls wieder so
richtig die Sau rauslassen.


Über jene erwähnte Familie aus der Umgebung sind wir in Kontakt mit der
Waldorfschule Gera gekommen, die, wenn Gott es so will, ab nächsten
Sommer die Kinder des Hofes mit Unterricht beglücken wird. Geplant und
so gut wie sicher ist eine Auto-Fahrgemeinschaft, die morgens alle
Kinder zur Schule hin, und nach dem Mittagessen wieder zurückbringt.


Das Topinambur-Beet auf der gepachteten Fläche außerhalb des Dorfes hat
sich in einen 3m hohen Topinambur-Wald verwandelt und wird im Winter
reiche Ernte an Knollen und Winterfutterlaub liefern. Eine erste
"Erdbirnen"-Mahlzeit wurde testweise schon bereitet und eingenommen und
hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Am Ende war aber seliges
Glück in allen Beteiligten. Der auf dem Nachbarbeet wachsende
Sauerampfer gedeiht ebenfalls prächtig.


Döhlen wird "Transition Initiative"! Sebastian hat das "Training for
Transition" in Bielefeld besucht und befunden, dass das eine gute Sache
ist. Die Erdenpfadler möchten sich in Zukunft in dem
"Energiewende-Netzwerk" für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft
engagieren, und mit der Umgestaltung ihrer Gemeinde anfangen! Wie ihr
der Energiewende in eurer Gemeinde begegnen könnt, erfahrt ihr unter www.transition-initiativen.de .


So, das wars erst mal von uns. Was im Winter geschehen wird erfahrt ihr
im Winter. Für Rückfragen, Anregungen und Kritik sind wir gerne offen.
Wir hoffen ihr seid wohlauf und erfüllt. Danke für eure Aufmerksamkeit.

Kommentare

Bild des/r Benutzers/in Familie Ullmann

 Wie auch immer, das   Projekt "Gut Erdenpfad"   ist erstmal auf Eis gelegt. 

Grund: Die "Chemie" in der Gemeinschaft hat nicht mehr gestimmt. Da die
Eigentumsverhältnisse am Projekt nicht ausgeglichen waren, muss
die Familie Ullmann wieder ausziehen. Schade. Da sieht man wieder, warum
viele Kommunen und Gemeinschaften so stark durchstrukturiert, reglementiert
und auf Gleichberechtigung bedacht sind: damit so etwas nicht passiert!
Sehr schade, "Gut Erdenpfad" schien ein vielversprechendes Projekt zu sein,
wirtschaftlich, menschlich, und auch aus der Transition-Perspektive!

Die Familie Ullmann ist also wieder auf der Suche
nach einem sinnvollen Lebensprojekt. Einfach nur ein Teil der
Wachstumsgesellschaft wollen wir nicht sein, besonders Sebastian wird übel
bei dieser Vorstellung. Grüße an alle Leser
und "alles Gute" für die Eheleute Roßberg.

mfG
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Unser Kommentar vom 12. Januar 2011 hat Missverständnisse ausgelöst:

 

Wir meinten nicht, " Gut Erdenpfad " sei eine Wachstumsgesellschaft,

und Sebastian ist dort auch nicht übel geworden.

 

Wir, Familie Ullmann, wollten ausdrücken, dass wir jetzt "nach "Gut Erdenpfad",

nicht passiver Teil irgendeiner Wachstumsgesellschaft werden wollen,

sondern weiter ein sinnvolles Lebensprojekt (mit-)gestalten wollen.

 

mfG