Garten von Markus und Gabriele - Entwicklung bis 01.07.12
Liebe Freunde,
Heute möchte ich kurz dokumentieren, was wir bis jetzt unternommen haben, um unseren Garten nach ökologischen Gesichtspunkten zu bepflanzen und wie sich das Wachstum entwickelt.
Wir haben darauf geachtet, dass wir eine möglichst große Artenvielfalt anpflanzen und säen. Wir pflanzten Erdbeeren, Kohl, Blumen, Mangold, Kürbisse, Gurken, Kräuter etc. immer im Wechsel und haben auch die Zwischenräume für Anpflanzungen genutzt. Hier kommen ein paar Fotos zur Illustration:
Hier sind es Bohnen (wir haben 2 verschiedene Bohnensorten ausgesät, die normale grüne Buschbohne und eine Sorte, die etwas früher keimt und deren Bohnen bei der Trocknung eine blau-violette Farbe annehmen. Letztere hat sich als wesentlich robuster, auch gegen Schneckenbefall, erwiesen) und Ringelblumen (Calendula) im Wechsel. Zur Abwehr von Fadenwürmern kann man Gemüsebeete, Kartoffel- oder Erdbeerpflanzungen mit Ringelblumen umranden. Als Gründünger sorgen sie für eine Bodenverbesserung, indem sie mit ihren Pfahlwurzeln die Erde tief lockern, Restnährstoffe binden und so den Boden vor Auswaschung bewahren. Da die Ringelblume auch eine Heilpflanze ist, hier ein Rezept für eine Salbe:
Hilft bei Hautkrankheiten, Verletzungen, Ausschlägen :
Ringelblumernsalbe
500 g Melkfett
2 gehäufte Doppelhände Ringelblumen
Das Melkfett wird so erhitzt, als ob man ein Schnitzel braten wollte. In dieses heiße Fett gibt man die kleingeschnittenen Ringelblumenblüten (eventuell auch Blätter, wenn man nicht genug Blüten hat). Man läßt das Fett aufschäumen (deshalb einen hohen Topf verwenden!) und zieht es dann vom Herd. Zugedeckt läßt man alles einen Tag stehen. Am nächsten Tag erwärmt man das Fett leicht und filtert es durch ein Leinentuch in vorbereitete saubere Cremetigel.
Nützliches und Schönes wechseln wir ab: hier Lavendel, Kapuzinerkresse (Blüten UND Blätter sind essbar!) und Mangold.
Junge Einmach-Gurken und Dill (die kommen demnächst in ein Glas!) zusammen gesät. Die Gurken keimten sehr unterschiedlich: ausgesät hatten wir sie Anfang April, drei keimten sofort, der Rest kam dann peu à peu bis in die letzte Juniwoche hinein. Nun sind es so viele geworden, dass wir sie schon im ganzen Garten unterbringen müssen!
Sicher liegt das gute Gedeihen unserer Pflanzen auch an der richtigen Bodenvorbereitung: Hier ist unser Haufen Pferdemist zu sehen, den wir großzügig in die Erde eingearbeitet haben. Ergänzt haben wir die Düngung mit biologischem Dünger aus grünen Algen und Spurenelementen.
Das ewige Problem aller Gärtner, die roten Nacktschnecken, sind wir mit biologischer Abwehr angegangen: Inzwischen gibt es eine Reihe von Produkten, die die Schnecken nur vertreiben, wie z,B. ein Gel, das um die Pflanzen aufgetragen wird, 7 Tage auch bei Regen schützt und das Pheromone enthält, die die Schnecken nicht mögen, so dass sie umkehren, wenn sie sie wahrnehmen.
Ein anderes Produkt beruht auf der Unbequemlichkeit für Schnecken, darüber zu kriechen, denn es besteht aus einem scharfkantigen Granulat.
Leider ist keines dieser Produkte unter EUR 5,00 zu haben.
Für andere Tipps zur sanften Schneckenabwehr wären wir also dankbar (die Variante mit dem Bier kennen wir schon!)
Für diese Jahr sind wir sehr zufrieden und planen unseren Garten noch um ein Hochbeet zu erweitern und um einen Apfelbaum.
Im nächsten Jahr ist dann wohl eine Hütte fällig! Aber so weit sind wir noch nicht -
Wir werden weiter in loser Folge berichten und würden uns natürlich freuen, wenn auch Ihr uns über Eure Fortschritte auf dem Laufenden halten würdet!
Bis dahin
Gabriele
- Blog von Gabriele Czerwinski
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Kommentare
Hallo Gabriele, ..
Hallo Gabriele,
ich gratuliere zum schönen Garten, frage mich die ganze Zeit, wo die Wittener 7 (!) Gärtene her haben. In Essen haben wir immer noch keine Gewissheit, dass wir von der Stadt wirklich wenigstens einen Garten zugesprochen bekommen. Ich bin schon ganz neidisch... ;-))
Bitte erzähle doch etwas darüber, wie ihr zu diesen Gärten gekommen seid, wie lange das gedauert hat, welche Auflagen etc.
Danke und weiterhin alles Gute.
Ich vergaß die Schne ..
Ich vergaß die Schnecken: Abgesehen davon, dass man so viel Bier am Ende nicht bezahlen will und soll, finde ich´s nicht gut, dass man einen guten Garten auf Schneckenleichen gründet.
Ich habe zwischen den Reihen, praktisch als Weg, Bretter gelegt, wo sich automatisch die Schnecken ansammeln, weil sie den Sonnenuntergang abwarten. Dort kann man sie auch "wegpflücken", bevor sie sich, eben nach Sonnenuntergang, auf den Weg machen. Dann kann man sie über den Zaun, in den Wald, auf nicht bearbeiteten Flächen....wieder frei lassen.
Ideal ist es, wenn man in jedem Garten ein paar wilde Ecken entstehen lässt und auch einige Haufen Holz liegen lässt, die etwas abseits sind, damit die Insekte und das Getier, das sich da einnistet, nicht gestört werden. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, man kann auch hoffen, dass sich da auch ein Igel niederlässt, Igel mögen Nacktschnecken sehr.
Der Kampf gegen den Schneckenfraß ist ein täglicher, genau wie die Gartenarbeit. Sobald man einsieht, dass es nur so gehen kann, nimmt man es einfach in Kauf. Und es ist gar nicht mehr soo schlimm!
Hallo Simonetta, ..
Hallo Simonetta,
Danke für Deine Anti-Schnecken-Tipps!
Die Gärten, die wir beackern, gehören nicht der Stadt Witten. Es sind z.T. private Eigentümer, die ihr Brachland als Gartenland zur Verfügung stellen; teilweise zu den Mietshäusern gehörendes Land, dass sich die Mieter zurecht gemacht haben und teilweise private Gärten.
Ich hatte mich aber bei der Stadt Witten erkundigt, ob auch Gartenland durch die Stadt verpachtet wird. Es gibt sogenanntes "Grabeland", das für ca. 40,- Euro Pacht im Jahr zu haben ist. Auflagen sind, das keine auf Dauer angelegten Gebäude u. a. errichtet werden und dass keine Toiletten im Garten sein dürfen. Selbstverständlich darf auch kein Insektenvernichtungsmittel eingesetzt werden (zumindest nicht im großen Stil), und kein giftiger Stoff in die Böden geleitet werden.
LG
Gaby