Gespeichert von Friederike am 19. Dezember 2013 - 15:53
Gestern war Diplo.-Ing. Max von Grafenstein aus Berlin bei uns zu Gast und hat uns sein Projekt- Konzept 'Bauerngarten' vorgestellt. Ich habe das Ganze visuell- stichpunktartig zusammengefasst. Hier das Ergebnis:
Permanenter Link Gespeichert von Frauke Godat am 19. März 2014 - 16:22
Hier ein weiterer Artikel zum Thema von einem Studenten aus dem Seminar:
Bauerngarten- Autark durch den Sommer
Viele von uns leben in Großstädten und kennen auch nur das Leben dort: Straßenbahnen, U-Bahnen, Autos, riesige Geschäftsgebäude und viel Beton. Da bleibt für eigenen Anbau von Nahrungsmitteln wenig Platz. Mensch verliert so langsam auch den Bezug zu den Lebensmitteln, die mensch nur noch durch den Einkauf im Supermarkt kennt.
Doch es kann auch anders gehen. Der Bauerngarten in Berlin bietet einem die Möglichkeit, sich selbst sein Bioland-Gemüse und Kräuter anzubauen, zu ernten und damit über den ganzen Sommer hinweg sich fast autark zu ernähren.
Momentan gibt es die Bauerngärten in Berlin Mette, Pankow und Havelmathen. Das Gartenjahr beginnt im April/Mai, da sind die Böden schon fertig bearbeitet und die Saat für ca. 25 verschiedene Gemüse wird ausgesät. Durch die Mischkulturen werden die Böden nicht ausgelaugt wie in Monokulturen und die Erträge sind sehr hoch.
Die Parzellen, die mensch über 1 Jahr für 230-390 Euro anmietet, sind ca. 22 bzw. 45 m² groß und quasi ein Tortenstück des kreisförmig angelegten Bauerngartens.
Alle nötigen Geräte und Mittel werden dabei vom Landwirt des Bauerngartens bereitgestellt.
Das Bauerngartenkonzept ermöglicht es jedem, durch kontinuierliche Betreuung und die Vermittlung von Wissen, bei etwas eigenem Engagement, sich selbst sein Gemüse anzubauen und auch wieder einen Bezug zu Lebensmitteln zu bekommen.
Durch eine gute Vernetzung, ob bei facebook, twitter oder im eigenen Forum, bekommt mensch viele weitere Informationen und kann sich austauschen. Außerdem wird mensch per E-Mail benachrichtigt, wenn die jeweilige Erntezeit beginnt.
Im November ist mit der Kohlernte dann Schluss fürs Gartenjahr.
Permanenter Link Gespeichert von Frauke Godat am 19. März 2014 - 18:05
Ein weiterer Kommentar aus dem Seminar:
Der entfremdete Konsum Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Ständig gibt es neue Innovationen, die uns den Alltag erleichtern sollen und uns bei einer effizienten Zeitplanung helfen sollen. Am Ende sorgen viele dieser Erfindungen jedoch nicht dafür, dass wir mehr Zeit haben uns mit wichtigen Dingen zu beschäftigen, sondern gewöhnen uns daran, dass alles um uns herum, ohne viel Aufwand zu erwerben ist. Wir verfallen in die Rolle des Konsumenten und kaufen beispielsweise anonymes Obst und Gemüse, ohne uns mit der eigentlich lebendigen und besonderen Seite, dem Wachsen, dem Ernten der Geschichte etwa einer Tomate zu beschäftigen. Damit einher geht eine allmähliche Entfremdung von den Dingen, die uns umgeben. Diese Entfremdung hat auch eine andere Seite. Wir sind als Konsumenten dem ausgeliefert, was uns der Markt bietet. Als Individuum fehlt uns die nötige Kaufkraft, um ein Angebot nach unseren Wünschen einfordern zu können. Anonymen Unternehmen gegenübergestellt leiden wir unter einem großen Informationsdefizit, um sicher beurteilen zu können, was wir da gerade kaufen, wenn wir die in Plastik eingepackten Tomaten auf das Warenband legen. Hier wäre für einen souveränen Käufer Vertrauen gegenüber den Produzenten notwendig, was jedoch immer wieder durch Skandale erschüttert wird. In der heutigen globalisierten Welt ist es schwer vorstellbar diesem Dilemma vollkommen zu entfliehen. Jedoch gibt es Wege die zumindest vereinzelt aus der Ohnmacht des Verbrauchers führen könne. Ein gutes Beispiel wäre von der konventioneller Consumption zu einer Prosumption überzugehen. Das heißt Teil des Produktionsprozesses, der Güter zu werden, die wir später konsumieren wollen. Das Konzept Bauerngarten ist eine Möglichkeit diese Idee zu verwirklichen.
Permanenter Link Gespeichert von Frauke Godat am 25. März 2014 - 17:23
Eine weitere Studentin scheibt:
Alles Bio, oder was?
Der Trend geht immer mehr Richtung 'Bio'. Der Mensch geht in den Supermarkt und fühlt sich gleich besser, wenn er zur Biogurke, statt zur herkömmlichen Gurke greift.
Doch weiß niemand so wirklich, wie 'Bio' das Gemüse im Supermarkt wirklich ist.
Und überhaupt, was stellen wir uns eigentlich unter 'Bio' vor?
Lebensmittel frei von Giften? Arbeiter, die unsere Nahrung unter humanen Bedingungen ernten?
Auch ich greife gerne zum Biogemüse, in der Hoffnung nicht so ganz am Untergang der Welt beteiligt zu sein, wie die Anderen. Doch fällt mein Blick auf das Herkunftsland hat mich schon so manchmal der Schlag getroffen.
Biopaprika aus Israel? Wie gut kann es für die Welt sein, wenn der Transport eben dieser Biopaprika zu einem enormen CO2 Ausstoß führt.
Wollen wir Menschen, die versuchen sich 'Bio' zu ernähren nicht auch den CO2 Ausstoß so gering wie möglich halten?
Die einzige Möglichkeit zu wissen, was wirklich an deinem Gemüse dran ist und wo es herkommt ist selbst anzubauen.
Nur fehlt einigen Leuten der Platz, Anderen das Wissen oder die Zeit.
Ich kenne es von mir selbst: Dieses Jahr möchte ich eigenes Gemüse im Garten haben, sobald ich endlich die Zeit dazu finde.
Und dann kommt es wie es kommen muss, die passende Jahreszeit zum Anpflanzen ist vorbei und ich gucke doof aus der Wäsche, begebe mich wie immer in den Supermarkt und kaufe die Biopaprika meines Vertrauens.
Doch es gibt noch andere Möglichkeiten. In dem Transition Town Seminar, welches ich an der Uni Kiel besuchte, wurde uns die 'Firma' Bauerngarten vorgestellt.
Das Prinzip ist einfach: Man mietet sich eine Parzelle, die Leute von 'Bauerngarten' pflanzen für einen das Gemüse an und bewässern es.
Der eigene Arbeitsanteil ist somit stark reduziert und dennoch kann man schönes, frisches Biogemüse ernten. Zudem stehen einem die Leute von 'Bauerngarten' jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.
'Bauerngarten' gibt es zur Zeit leider nur in Berlin, aber es ist durchaus denkbar, dass sich das ändern wird. Denn wenn in der Nähe dein fertiges Gemüse nur darauf wartet, von dir geerntet zu werden, kann man sich den Weg zum Supermarkt lieber gleich sparen.
Selbst geerntetes Gemüse schmeckt vom Gefühl her eh doppelt so gut!
Kommentiert vor 2 Monate 2 Tage von Holger Hüttemann
Hallo, ich, bzw. inzwischen TTBI hütet seit Jahren die Domain "transition.town", Kosten ca. €/J. 90. Möchte die "Deutsprachige TT-Netzwerk Organisation" evtl. übernehmen, sonst wird sie zum 04/2025 gekündigt, und fällt...
Kommentiert vor 3 Monate 1 Tag von Österreichisches Waldgarten Institut
Wir, das Permakultur-Zentrum – Österreichisches Waldgarten-Institut, verfügen über einen der ältesten essbaren Waldgärten Mitteleuropas und bewirtschaften einen Gemüsegarten nach den Prinzipien der Permakultur. Unser...
Hallo, mich interessieren besonders die Themen Tierrechte im Zusammenhang mit Ernährung, also Ernährung die ohne die Misshandlung von anderen Tieren auskommt: bioveganer Landbau, vegane Permakultur, Agroforstwirtschaft...
Hi, mein Name ist Lara Conrad und ich schreibe meine Bachelorarbeit im Studiengang Nachhaltiges Wirtschaften an der Analus Hochschule über Resilienz durch Selbstwirksamkeit in Transition Town Initiativen. Ich suche noch...
Kommentare
Das Bild hat sich ei ..
Das Bild hat sich einfach immer wieder auf die Seite gelegt ; ) Sorry
Genau, Jonas. Das is ..
Hier ein weiterer Ar ..
Hier ein weiterer Artikel zum Thema von einem Studenten aus dem Seminar:
Bauerngarten- Autark durch den Sommer
Viele von uns leben in Großstädten und kennen auch nur das Leben dort: Straßenbahnen, U-Bahnen, Autos, riesige Geschäftsgebäude und viel Beton. Da bleibt für eigenen Anbau von Nahrungsmitteln wenig Platz. Mensch verliert so langsam auch den Bezug zu den Lebensmitteln, die mensch nur noch durch den Einkauf im Supermarkt kennt.
Doch es kann auch anders gehen. Der Bauerngarten in Berlin bietet einem die Möglichkeit, sich selbst sein Bioland-Gemüse und Kräuter anzubauen, zu ernten und damit über den ganzen Sommer hinweg sich fast autark zu ernähren.
Momentan gibt es die Bauerngärten in Berlin Mette, Pankow und Havelmathen. Das Gartenjahr beginnt im April/Mai, da sind die Böden schon fertig bearbeitet und die Saat für ca. 25 verschiedene Gemüse wird ausgesät. Durch die Mischkulturen werden die Böden nicht ausgelaugt wie in Monokulturen und die Erträge sind sehr hoch.
Die Parzellen, die mensch über 1 Jahr für 230-390 Euro anmietet, sind ca. 22 bzw. 45 m² groß und quasi ein Tortenstück des kreisförmig angelegten Bauerngartens.
Alle nötigen Geräte und Mittel werden dabei vom Landwirt des Bauerngartens bereitgestellt.
Das Bauerngartenkonzept ermöglicht es jedem, durch kontinuierliche Betreuung und die Vermittlung von Wissen, bei etwas eigenem Engagement, sich selbst sein Gemüse anzubauen und auch wieder einen Bezug zu Lebensmitteln zu bekommen.
Durch eine gute Vernetzung, ob bei facebook, twitter oder im eigenen Forum, bekommt mensch viele weitere Informationen und kann sich austauschen. Außerdem wird mensch per E-Mail benachrichtigt, wenn die jeweilige Erntezeit beginnt.
Im November ist mit der Kohlernte dann Schluss fürs Gartenjahr.
Ein weiterer Komment ..
Ein weiterer Kommentar aus dem Seminar:
Der entfremdete Konsum
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Ständig gibt es neue Innovationen, die uns den Alltag
erleichtern sollen und uns bei einer effizienten Zeitplanung helfen sollen. Am Ende sorgen viele
dieser Erfindungen jedoch nicht dafür, dass wir mehr Zeit haben uns mit wichtigen Dingen zu
beschäftigen, sondern gewöhnen uns daran, dass alles um uns herum, ohne viel Aufwand zu
erwerben ist. Wir verfallen in die Rolle des Konsumenten und kaufen beispielsweise anonymes
Obst und Gemüse, ohne uns mit der eigentlich lebendigen und besonderen Seite, dem Wachsen,
dem Ernten der Geschichte etwa einer Tomate zu beschäftigen. Damit einher geht eine allmähliche
Entfremdung von den Dingen, die uns umgeben.
Diese Entfremdung hat auch eine andere Seite. Wir sind als Konsumenten dem ausgeliefert, was uns
der Markt bietet. Als Individuum fehlt uns die nötige Kaufkraft, um ein Angebot nach unseren
Wünschen einfordern zu können. Anonymen Unternehmen gegenübergestellt leiden wir unter
einem großen Informationsdefizit, um sicher beurteilen zu können, was wir da gerade kaufen, wenn
wir die in Plastik eingepackten Tomaten auf das Warenband legen. Hier wäre für einen souveränen
Käufer Vertrauen gegenüber den Produzenten notwendig, was jedoch immer wieder durch
Skandale erschüttert wird.
In der heutigen globalisierten Welt ist es schwer vorstellbar diesem Dilemma vollkommen zu
entfliehen. Jedoch gibt es Wege die zumindest vereinzelt aus der Ohnmacht des Verbrauchers führen
könne. Ein gutes Beispiel wäre von der konventioneller Consumption zu einer Prosumption
überzugehen. Das heißt Teil des Produktionsprozesses, der Güter zu werden, die wir später
konsumieren wollen. Das Konzept Bauerngarten ist eine Möglichkeit diese Idee zu verwirklichen.
Eine weitere Student ..
Eine weitere Studentin scheibt:
Alles Bio, oder was?
Der Trend geht immer mehr Richtung 'Bio'. Der Mensch geht in den Supermarkt und fühlt sich gleich besser, wenn er zur Biogurke, statt zur herkömmlichen Gurke greift.
Doch weiß niemand so wirklich, wie 'Bio' das Gemüse im Supermarkt wirklich ist.
Und überhaupt, was stellen wir uns eigentlich unter 'Bio' vor?
Lebensmittel frei von Giften? Arbeiter, die unsere Nahrung unter humanen Bedingungen ernten?
Auch ich greife gerne zum Biogemüse, in der Hoffnung nicht so ganz am Untergang der Welt beteiligt zu sein, wie die Anderen. Doch fällt mein Blick auf das Herkunftsland hat mich schon so manchmal der Schlag getroffen.
Biopaprika aus Israel? Wie gut kann es für die Welt sein, wenn der Transport eben dieser Biopaprika zu einem enormen CO2 Ausstoß führt.
Wollen wir Menschen, die versuchen sich 'Bio' zu ernähren nicht auch den CO2 Ausstoß so gering wie möglich halten?
Die einzige Möglichkeit zu wissen, was wirklich an deinem Gemüse dran ist und wo es herkommt ist selbst anzubauen.
Nur fehlt einigen Leuten der Platz, Anderen das Wissen oder die Zeit.
Ich kenne es von mir selbst: Dieses Jahr möchte ich eigenes Gemüse im Garten haben, sobald ich endlich die Zeit dazu finde.
Und dann kommt es wie es kommen muss, die passende Jahreszeit zum Anpflanzen ist vorbei und ich gucke doof aus der Wäsche, begebe mich wie immer in den Supermarkt und kaufe die Biopaprika meines Vertrauens.
Doch es gibt noch andere Möglichkeiten. In dem Transition Town Seminar, welches ich an der Uni Kiel besuchte, wurde uns die 'Firma' Bauerngarten vorgestellt.
Das Prinzip ist einfach: Man mietet sich eine Parzelle, die Leute von 'Bauerngarten' pflanzen für einen das Gemüse an und bewässern es.
Der eigene Arbeitsanteil ist somit stark reduziert und dennoch kann man schönes, frisches Biogemüse ernten. Zudem stehen einem die Leute von 'Bauerngarten' jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.
'Bauerngarten' gibt es zur Zeit leider nur in Berlin, aber es ist durchaus denkbar, dass sich das ändern wird. Denn wenn in der Nähe dein fertiges Gemüse nur darauf wartet, von dir geerntet zu werden, kann man sich den Weg zum Supermarkt lieber gleich sparen.
Selbst geerntetes Gemüse schmeckt vom Gefühl her eh doppelt so gut!