Kommentar zur Transition Network- Strategie 2014/2017

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Es gibt viele Punkte, die ich am Strategie- Papier wichtig und gut finde.

Zum einen erachte ich eine prägnantere Zusammenfassung des Konzeptes von Transition Town, die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und eine Verbesserung der der gegenseitigen Unterstützung, als essenziell. Wenn man anderen Menschen von der Transition Town Bewegung erzählt, ist es sehr wichtig, dass man sich über die Geschichte dahinter Gedanken macht und sich darüber im Klaren ist, wie man kurz und prägnant die Hauptmerkmale darstellt, um andere Menschen von der Wichtigkeit der Bewegung zu überzeugen. Ich finde es außerdem sehr zielführend, dass die Bewegung den Aspekt der Gesundheit und Funktionsfähigkeit der Gruppe oder Initiative in den Mittelpunkt stellt. Denn man kennt es durchaus aus anderen Bewegungen, bei denen aufkeimende Unstimmigkeiten oder Konflikte ignoriert wurden, sodass dadurch die Initiative nicht mehr effektiv arbeiten konnte beziehungseise an den Problemen sogar zu Grunde gegangen ist. Auch die Nutzung von Synergie- Effekten innerhalb der Untergruppe des Netzwerks und zusammen mit anderen Organisationen erachte ich als sehr sinnvoll. Das Motto 'man muss das Rad ja nicht neu erfinden', wenn es schon gute Ansätze gibt, erscheint mir hier passend.

Einen weiteren Punkt, den ich als erfolgsversprechend ansehe, ist das erklärte Ziel der Bewegung, nicht gegen etwas zu sein, sondern ganz im Gegenteil, etwas Neues zu schaffen, an einer besseren Welt mitzuarbeiten. So kann Frustration entgegen gewirkt werden, weil, auch wenn die Mühlen sich nur langsam zu drehen scheinen, man dennoch immer etwas schafft, sei es auch nur der eigenen kleine Vorgarten- Gemüsegarten, den man sich mit seinem Nachbarn teilt. Dadurch das man etwas entwickelt, etwas aubaut, kann man im Nachhinein immer stolz sein, auf das was man geschafft hat. Daraus kann man dann gleichzeitig neue Kraft schöpfen. Wenn man hingegen immer nur gegen etwas kämpft, ist die Kraft bald aufgebraucht.

Mir ist am Strategie- Papier nicht Negatives aufgefallen. Deswegen möchte ich den InitiatorInnen dazu gratulieren und uns allen viel Erfolg, Muße und Spaß bei der Mitentwicklung einer besseren Welt wünschen!

Kommentare

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Wo findet man denn das Strategiepapier?

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Hallo Berni, hier ist der Link:  http://www.transitionnetwork.org/strategy-consultation Ich poste in den nächsten Tagen noch mehr Kommentare von meinen StudentInnen aus dem Transition Town Seminar in Kiel...

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Achso, ich dachte, das wäre was, was speziell für Deutschland ist. Dank' dir trotzdem für den Link.

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Eine andere Studentin hat diesen Kommentar verfasst:

Overall I think the draft strategy is broadly helpful, but needs some further work. It sometimes seems to be a little repetitive concerning the expected outcomes, but nevertheless raises incredibly important issues.

I strongly agree with the fact that the national hubs of the movement need to be developed further and that the Transition movement needs to globally expand. However, I found it difficult to derive from the text in which way exactly that should be done. I like the idea of more educational aspects surrounding the transition movement, yet I think one has to be careful not to impose opinion on people, but actually make them understand without making them feel minor.

Going off of that, I really liked the sub-headline F to How we will work: Collaborating and looking for synergies. I think that point should be developed even further and has the ability to establish the movement more and more in different countries and communities.

Another point that I thought was unclear is the usage of the term planetary boundaries. What does that exactly mean and how far does this go in daily life? Is it for instance acceptable to go see a different national hub by plane? I think this sector needs some work not only in the transition town movement, but regarding any kind of environmental organization.

In the end, I can just repeat what I said in the beginning and believe that this strategy is indeed a good start to put transition forward, even though it has not reached its full potential yet.

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Ein Student kommentiert:

Was mir gut gefällt/ was ich ebenfalls finde

Die Struktur des Strategiepapiers ist sehr übersichtlich gestaltet und es ist nicht zu lang ausgeführt, sodass mensch einen schnellen Überblick erhält und wichtige Punkte, wie die grundsätzliche Vision und die vergangene Entwicklung in der Bewegung, kurz erläutert sind.

Grundsätzlich gefällt die sehr reflektierte Haltung und der Wunsch nach Verbesserung, denn nur dadurch wird die Verbreitung der Transition-Idee überhaupt möglich.

Auch der Grundsatz, sich in seinem Verhalten an den eigenen Forderung zu orientieren, z.B. für weniger CO2-Ausstoß das eigene Flugzeugfliegen zu minimieren, ist sehr wichtig. Des Weiteren ist für die Festigung der Transition-Bewegung die Forderung wichtig, dass mehr Menschen die Möglichkeit bekommen sollen, im Kontext mit der Transition-Bewegung ihren Lebensunterhalt zu verdienen und somit den eigenen Alltag nach den Transition-Zielen zu gestalten. Auch das Aufzeigen von positiven Beispielen, wo Transition-Aktionen den Raum prägend positiv gestalten, schafft Inspiration und Antrieb für andere Aktivist_innen. Wichtig und gut ist auch, dass die Kommunikation verbessert werden soll, um ein gemeinsames Agieren gut zu koordinieren und Austausch über Ideen und Aktionen zu ermöglichen.

 

Was mir nicht gefällt /was ich anders finde

Es wäre wohl praktisch, das Strategiepapier weiter neben der grundsätzlichen Form in einer noch kürzeren Form zu publizieren, da sich nur wenige Menschen längere Texte online durchlesen und somit die weitere Verbreitung mit dem kürzerem Text besser erreicht wird.

Ein grundsätzlicher Punkt ist, dass zu wenig Kritik geäußert wird an den Ursachen für die soziale Ungleichheit im globalen und lokalen Rahmen.

Außerdem wird zwar der Grundsatz des ständigen Wachstums in der Wirtschaft kritisiert, allerdings wird das wirtschaftliche System an sich nicht kritisiert, welches auch die ökologischen und sozialen Probleme dieser Welt verursacht.

In der Transition-Bewegung ist der Grundsatz verankert, weniger dagegen zu sein, doch dadurch sind viele wichtige Probleme, wie z.B. Faschismus und Rassismus aus dem Aktionsbereich der Transition-Bewegung ausgeschlossen.

Es werden viele schwammige Begriffe, wie z.B. social justice  verwendet, die eine generelle Definition bzw. eine Definition im Kontext benötigen.

Was ich denke, was fehlt...

Nicht nur die geringe Thematisierung von wirtschaftlicher Problematik, auch das Fehlen von Kritik an Herrschaftsstrukturen und deren genereller Abbau bzw. Abschaffung auch innerhalb des Transition-Netzwerks sind wichtig für eine grundsätzliche positive Veränderung.

Sexismus und Patriarchat sind in der Strategie nicht weitergehend thematisiert (bis auf einen kurzen Verweis auf die Genderproblematik), obwohl diese Punkte in vielen Teilen der Gesellschaft und besonders auch in Organisationen immer wieder ein Problem darstellen.

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Ein weiterer Kommentar einer Studentin zur Transition Town Strategie:

Jemand, der noch nie etwas von Transition Town gehört hat, bekommt durch die Einleitung der Strategie einen guten Einblick in die Beweggründe von den Mitgliedern von Transition Town.

Man erhält einen Überblick über das 'what, why, how and where of Transition'.

Dass eben diese Fragen gleich wieder in der Punkt 1 der strategic outcomes auftauchen, gefällt mir.

Und ich bin der Meinung, dass das erreichen von neuen Zuhörern und der Versuch noch effektiver zu kommunizieren für Transition Town ein sehr wichtiger Punkt ist.

 

Sehr viele Leute wissen gar nicht, was Transition Town überhaupt ist. Vor meinem Seminar Transition Town an der Uni Kiel habe ich selbst noch nie etwas von dieser Bewegung gehört.

Somit ist es sehr wichtig, dass Transition Town auf sich aufmerksam macht.

Das Miteinander ist bei Transition Town, denke ich, sehr wichtig und dies wird, unter anderem, auch in Punkt 2 von strategic outcomes hervorgehoben.

 

Gerade für Personen, die etwas bewegen wollen, aber allein nicht wirklich wissen, was ihre Möglichkeiten sind, ist dieses Miteinander sehr sinnvoll.

Genau dies wird im 4. Punkt direkt zu Beginn hervorgehoben: 'The Transition movement is rooted in a belief that by acting together within our communities we can have a much greater impact than individuals.'

Im zweiten Teil 'outputs and activities' wird auch wieder die Wichtigkeit des Miteinander hervorgehoben. Das Transition Network dient der gegenseitigen Unterstützung und zwar 'peer to peer'.

 

Es wird also immer wieder hervorgehoben, dass die Menschen, die bei einer Transition Town Bewegung mitmachen nicht alleine sind. Gemeinsam in der Gruppe was erreichen, so scheint mir der Kern des Ganzen. Und genau hier liegt auch meiner einziger Kritikpunkt.

Nachdem ich alles gelesen habe, ist mir nicht etwa das Ziel von der Transition Bewegung vor Augen geblieben, sondern die ständige Wiederholung vom Miteinander .

Für mich persönlich beginnt der interessanteste Absatz bei 'How we will work'.

 

Alles in einem finde diese Bewegung eine tolle Sache und mir gefällt auch das Transition Network.