Gemeinwohl-Ökonomie

Bild des/r Benutzers/in Johannes Fangmeyer

Hallo,

ich habe letztens das Buch Gemeinwohl-Ökonomie von Christian Felber gelesen. Mir scheint das ein gangbarer Weg zu sein. Gibt es noch andere, die die Gemeinwohl-Ökonomie kennen?

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Kommentare

Bild des/r Benutzers/in Ralph Ritter

Hallo Johannes,

ich bin jetzt auch gerade mit dem Buch fertig geworden. Es sind dort wirklich sehr gute Ansätze einer nachhaltigen Wirtschaftsweise dokumentiert und ich finde, daß dieses Buch auf jeden Fall als Anlaß genommen werden könnte, diese Ideen aufzugreifen, zum Thema zu machen und in der einen oder anderen Form zu verwirklichen.

Ich fürchte nur, daß die Menschen im allgemeinen noch nicht reif dafür sind und der Egoismus, der Geiz und die Gier zu allgegenwärtig sind. Dies gilt leider auch für unsere politischen Entscheidungsträger. Hier herrscht einfach immer noch wie ein Dogma das "unbegrenzte stetige Wachstum" mit Prämisse "Ökonomie vor Ökologie".

Das Wichtigste meiner Meinung ist, diesen solidarischen Gemeinwohlgedanken  den Kindern und Jugendlichen näher zu bringen. Diesen Teil des Buches würde ich (neben vielen anderen übrigens auch) sofort und liebend gern unterschreiben. Aber auch in den Schulen ist es wie im richtigen Leben. Dort werden Börsenspiele organisiert, statt auf der Mutter Erde Bäume zu pflanzen.

Christian Felber stand als Dozent auf der Wunschliste unserer Organisatoren eines Zusatzstudiums mit dem Titel "nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen" an der Hochschule München, leider hat es bei diesem ersten Durchgang nicht geklappt.

Ich hätte ihn dort auch gern mal live erlebt.

Viele Grüße von Ralph.

Bild des/r Benutzers/in Fritz Letsch

ja, angelesen und etliche Begeisterte gehört,

 

in attac münchen hat es gleich wieder zu kapitalismus / marktwirtschaft-diskussionen geführt,

es braucht wohl erst modelle, die es erproben ...

 

 

Bild des/r Benutzers/in Carsten Samoticha

Ja, hab das hier mitorganisiert...

24. Juli Dienstag

Bild des/r Benutzers/in Kolja Mendler

Nach diesen durchweg positiven Kommentaren möchte ich ein paar kritische Anmerkungen zur GWÖ machen.

Bis vor etwa einem Jahr war ich auch noch "Fan", habe mich aber inzwischen davon distanziert. Abgeschreckt haben mich der Personenkult um Chr. Felber, die undemokratischen Strukturen in der "Bewegung", in der ein dubioser Kreis in Wien alles entscheidet, die Staatsgläubigkeit ...

Vor allem sehe ich in der Konzeption der GWÖ einen zentralen inneren Widerspruch, der nicht gelöst werden kann. Ziel der GWÖ ist es ja, die gesamte Gesellschaft in Richtung Gemeinwohl "umzupolen". zu diesem Zweck soll die Wirtschaft durch verschiedene gesetzliche Maßnahmen zu gemeinwohlorientiertem Verhalten gebracht werden. Eingeführt werden soll die GWÖ durch einen basisdemokratischen Volkskonvent. Und hier liegt der logische Fehler: Wenn das ganze Volk die GWÖ beschließen soll, dass muss das Volk ja schon "umgepolt" sein. Und wenn es schon umgepolt ist, brauchen wir die GWÖ nicht mehr einführen. Aber wenn das Volk noch nicht umgepolt ist und die Einführung der GWÖ dazu nötig wäre, wird das Volk sie nicht einführen, weil es ja noch nicht umgepolt ist ...

Weiterdenken!

Bild des/r Benutzers/in Rainer Gehrke

Hallo Johannes

Ich war bei einem Vortrag von Christian Felber. Das Buch habe ich allerdings noch nicht gelesen.                         Es ist auf jedenfall eine der Guten Ideen die uns weiterbringen kann. Es sollte sowieso allen klar sein, daß ohne die Rücksicht auf unsere Umwelt heutzutage über kurz oder lang der Ast ab ist, auf dem wir sitzen.              Was hältst du von dem Grundeinkommen das von Dirk Schumacher bereits in einigen Städten ausprobiert wird. Es fasst regionales Wirtschaften mit sozialen Aspekten und demokratischen Entscheidungen zusammen.           Außerdem wird nicht mit Schulden sondern mit Guthaben gearbeitet und der Gedanke der Tauschbörsen wird aufgegriffen und meiner Ansicht nach verbessert.

Hier ein Auszug :

"Das solidarische Menschenbild drückt sich konkret darin aus, dass die Menschen die von
ihnen selbst wie von jedem Teilnehmenden eingebrachten persönlichen Ressourcen und
Kompetenzen als Grundlage und Garantie gemeinschaftlicher Wertschöpfung betrachten.
Trotz individueller Unterschiede gilt dabei im Sinne der Idee des BGE, dass alle Personen
als gleichwertig und gleich wichtig gelten. Alle bilden insoweit selber als Personen
zusammen den Deckungswert der gemeinsamen Komplementärwährung.
Das demokratische Gesellschaftsbild drückt sich konkret darin aus, dass alle
Entscheidungen zur Einrichtung, Steuerung und ggf. Änderung des Systems
nach Möglichkeit im Konsens der Teilnehmenden, nötigenfalls aber auch in Form von
Mehrheitsbeschlüssen gefasst werden."

                

Bild des/r Benutzers/in Fritz Letsch

Das Buch ist eine wichtige Grundlage für Neues Denken für alle, die bisher keine Alternativen zwischen Kapitalismus und Kommunismus / Planwirtschaft denken können. Überraschenderweise sind das allerdings sehr viele, die auf's Tagesgeschehen reduzierte politische Auseinandersetzung geht bei Vielen nicht so tief.

Ich hab zum Rumgeben des Buches einen Zettel reingelegt, auf dem die Mailadressen für einen Austauschkreis geschrieben werden können, denn etliche wollen nicht zu attac und Arbeitskreisen ...